Ein dreidimensionale Punktewolke aus Farbortvermessungen zeigt am besten, wo Abweichungen entstehen. Mit einer 3d LUT (3 dimensionale Lookup Table (Zahlentabelle)) beschreibt man die Farbortsverschiebungswerte, um aus den Abweichungen korrekte Farborte zu machen, also hier aus roten Punkten, wie ganz rechts zu sehen, dann grüne Punkte wie ganz links. Alle grünen Punkte zeigen einen "korrekten" Farbort an, wo kein Mensch eine Abweichung zu sehen vermag. Ganz rechts sieht man die Abweichungen des ASUS ab Werk, rote und orange Punkte bedeuten sichtbare bis erhebliche inakzeptable Farbabweichungen von der Norm hier Rec709. Ganz Links ein perfekt kalibrierter LG C8 in Rec709. Besser kann es kein Referenzmonitor.
Nun stellt sich vielleicht die Frage, warum der Asus nicht genauso gut kalibriert werden kann, wie der LG OLED? Ganz kurz erklärt: das hat mit teils gravierenden technischen Limitierungen der Paneltechnologie des ASUS zu tun. Einen ausführlicheren Bericht zum ASUS kann man in meinen "seriösen" Testbericht lesen, den ich für die "
digital production" geschrieben habe, hier der kostenlose Download:
Shootout zwischen EIZO CG3146 und dem ASUS ProArt 32UCX-PK.
Wenn man aber so auf den üblichen Markt an Testberichten schaut, findet man aber überwiegend herstellerfreundliche "Lobhudelei" die, wenn man es genau betrachtet, nicht selten irreführende bis an "Betrug" grenzende Werbung für die Produkte darstellen. Da wird z.B. beim ASUS von "4k Monitor mit Helligkeitsrekord" oder "Er ist dabei laut Hersteller der erste 32-Zoll-4K-Monitor mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung – einer Technologie, die den (noch kaum verfügbaren) OLED-Monitoren das Fürchten lehren soll." Mal davon abgesehen das der ASUS mehr als doppelt soviel kostet, wie ein LG OLED, stimmt das weder mit dem "kaum verfügbar" noch ist in der Realität bei 99,9% allem Content den man schauen kann, die Helligkeit vom ASUS besser. Die "reale" Helligkeit ist nicht mal ansatzweise "rekordverdächtig", sie ist im Gegenteil bei vielen Einstellung drastisch schlechter und der Szenenkontrast ebenso insgesamt deutlich schlechter. Dazu kommen weitere Mängel die OLEDs nicht haben. Wenn ich mal genauso reißerische Kommentare dazu abgeben wollte, würden die milde formuliert vermutlich lauten: "ich habe selten so eine teure Grütze vor die Nase bekommen". Klar kann ich ein Testchart bauen, wo der ASUS mehr Licht "rausballert" als der LG, nur kommen solche Lichtkonstrast-Verhältnisse bei realem Content praktisch nie vor. Was im Ergebnis bedeutet: stellt man den ASUS neben den LG und schaut sich viel Material an, verliert der ASUS in allen "Lebenslagen" und zwar heftig. Kaufen tun Kunden aber ob der tollen beworbenen Sprüche wie "... mit Helligkeitsrekord". Gäbe es im B2B so etwas wie Verbraucherschutz, würden sicher nicht nur Hersteller sondern auch Webseiten für ihre als "Berichterstattung" daher kommende versteckte Werbung für solch irreführende Werbung längst Bußgelder zahlen müssen.
Was es auch zu bedenken gibt: die Realität sieht auch so aus: Nicht wenige Produktionsfirmen kalibrieren ihre teuren Referenzgeräte teils gar nicht oder nicht regelmäßig genug, sodass man als DOP oder Regisseur quasi keine Garantie hat, selbst wenn man vor einem 40.000 Euro Gerät sitzt, tatsächlich die Norm zu sehen. Man sollte zumindest mal nachfragen, wann zuletzt kalibriert wurde bzw. besser sich das Meßprotokoll vorzeigen lassen, wo Datum und Messgeräte und Ergebnisse präsentiert werden. Netflix verlangt sogar in ihren Produktionsverträgen vierteljährliche Rekalibrierungen mit Kalibrier-Protokoll! Wir können die von Netflix verlangten Protokolle erstellen. Halbjährliche Rekalibrierung wäre zumindest das Minimum, wenn man schon den "Referenzanspruch" verfolgt, denn nach einem Jahr ist auch ein Referenzmonitor schon "völlig neben der Spur". Jedes Gerät driftet je nach Belastung um einen Delta E2000 von 2-3 pro Jahr. Bei Onset Monitoren (am Spielfilmset) von Sony OLEDs haben wir schon Abweichungen durch den Onset bedingten teils höheren Verschleiß von Delta E2000 von bis zu 10 in einem Jahr bei einem Neugerät erlebt, wo dann selbst das Scriptgirl gesagt hat, das Bild hat einen fetten Rotstich.